Tree

Afrika

In der Touri Hochburg Sharm El Sheikh gelandet baute ich mein Gefährt mit kribbelnden Gefühl am Flughafen zusammen. Wow, ich bin theoretisch in Afrika angekommen, eine warme Priese begrüßte mich. Als ich die ersten Meter auf der Straße rollte, die kargen roten Berge im Hintergrund erblickte, überkam mich ein Glücksgefühl. Ich war mir sicher das Richtige getan zu haben, mein "normales" Leben auf Eis zu legen um einen Sack an unglaublichen Erfahrungen zu sammeln. Entdeckte den Sinai sowie die islamische Welt für mich und kam sofort super mit den Leuten klar. Meine zweite Nacht schlief ich bereits mit ein paar Jugendlichen, die mich einluden, auf dem Boden eines Ladens. Das war sofort mein Ding, mich vom organisierten Tourismus fern zu halten und mich mit den Einheimischen zu umgeben, dort essen wo sie essen, dort hostieren wo sie unterkommen. Informationen sowie Eindrücke die kein Reiseleiter geben könnte. Ich war verblüfft von der Offenheit und Gastfreundschaft.

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Die erste Fahrt in die Wüsten

Ich Radelte durch die Wüsten Nordostafrikas, weiter hinüber über die knackigen Berge Äthiopiens die eine ganz neue Herausforderung zur kargen, menschenleeren, trockenen Wüste darstellten. Sobald man die Grenze des unglaublich gastfreundlichen Nordsudans nach Äthiopien überschritt war man auf einmal nicht mehr alleine. Ein ganz eigener Schlag an Mensch begegnete mir, sie hatten keine Scheu, immer und bei jedem Stop hatte man Gesellschaft, egal ob für ein Foto oder beim Austreten, erst einer, zwei, drei … dann war man von zehn umgeben. Ich glaube ein sehr geduldiger Mensch zu sein aber Äthiopien hat selbst mich nach dem zweiten Tag etwas zum köcheln gebracht. Muss hinzufügen, dass ich sieben Plattfüße an dem Tag flicken musste und meine Geduld war bereits strapaziert, da half auch nicht von 50 Leuten umzingelt zu sein sodass man fast nicht mehr an sein eigenes Rad ran kommt. Eine direkt ins Gesicht konfrontierende Erscheinung ist das Betteln der Leute. Irgendwie müssen die vielen Hilfsorganisationen in diesem Land etwas verkorkst haben, die Leute haben teils eine Haltung "du Weißer, gib mir …". Äthiopien ein wunderschönes Land, die Natur, die Berge, wenn auch teils etwas schwer zu genießen. Mein absoluter Favorit liegt in Omo Valley, dort leben noch Naturvölker die mit ihren Mitbürgern aus anderen Regionen des Landes nichts gemein haben. Total wild mit Tierfellen bekleidet entgegnen sie einem extrem respektvoll auch wenn auf Grund der Sprache keine Kommunikation stattfinden konnte. Ich hätte nie geglaubt dass Menschen noch so nah im Einklang mit der Natur leben. Meine Hochachtung vor ihnen.

Lebhaftes Ostafrika

Als ich Kenia erreichte fühlte ich mich sofort wohl, die meisten sprachen Englisch wodurch ich so viel mehr erfahren konnte, die Leute schienen sehr umgänglich, freundlich, lässig, urig, unkompliziert, strahlend, lebensfroh und es dauerte nicht lange und Ostafrika wurde mein Liebling. Bestaunte viele Großfamilien, deren Fürsorge, das nacheinander Schauen, die Achtung vor den Älteren, ich sah auf welch engen Raum die Generationen zusammen lebten, es existierte keine Privatsphäre, das Schlafen zusammen auf dem Boden war ganz normal, mal gab's eine Matte mal nicht. Das oberste eines jeden schien jedoch die Hochzeit zu sein, viele Kinder zu zeugen und mit ein paar Feldern die Familie zu ernähren. Ich wurde ständig gefragt wo meine Frau sei, umso verdutzter waren sie als ich ihnen mitteilte noch nicht Verheiratet zu sein (einer fragte sogar ob meine Maschine kaputt sei oder warum). Zuneigung zwischen Mann und Frau war in der Öffentlichkeit tabu hingegen sah man viele Jungs und Männer die aus Freundschaft Hand in Hand die Straße entlang schlenderten. Frauen waren meist unter sich und waren hauptsächlich mit der Essenszubereitung beschäftigt. Das Leben spielte sich auf der Straße ab, viele sitzen entlang der Dorfstraße um zu Reden und Schauen. Das Straßenessen war genial um den Leuten näher zu kommen, in jeder noch so kleinen Bretter-, Lehmbude oder einfach auf dem Boden neben der Straße war oft ein "Restaurant" versteckt, ein paar Töpfe zum reinschauen und fertig war die Speisekarte. Mich faszinierte deren Leben und Freude für den Moment und nicht die große Planung bis zur Rente, auch wenn sie wissen was Morgen für Probleme aufkommen ist dies kein Grund zur Sorge. Unglaublich deren Fähigkeit mit den einfachsten Mitteln zu improvisieren um doch ans Ziel zu kommen, vielleicht keine endgültige Lösung aber für den Moment war es ausreichend. Sie sehen wiederkehrende Arbeiten, die durch endgültige Lösungen ersetzt werden könnten, als ganz natürlich an und fragen sich nicht warum sie einen stupiden Vorgang Tag für Tag wiederholen. Witzig die Männer zu beobachten die guten Gewissens Frauen bei Schwerstarbeit zusehen oder sie begleiten und etwas nebenher mit ihr plaudern.

Endspurt, das südliche Afrika

Das Südliche Afrika war eine ganz andere Welt, viel dünner besiedelt, erheblich weiter entwickelt, es fühlte sich schon an als wäre ich wieder in Richtung Heimat gefahren, mit dem wuseligen Afrika hatte das nicht mehr viel zu tun. Ich würde es auch als ein stummes Afrika bezeichnen, speziell vom lebhaften Ostafrika kommend, wenn man mal Menschen zu Gesicht bekam kümmerte es keinen gross dass man hier war. Trotzdem gibt es umwerfend schöne Naturgebiete die ihren ganz eigenen Reiz haben.